Equal Pay Day in Wien: Ab heute arbeiten Frauen gratis!

Heute ist Wiener Equal Pay Day. Der Equal Pay Day markiert jenen Tag im Jahr, bis zu dem Frauen und Männer für ihre Arbeit gleichermaßen entlohnt werden. Ab dann arbeiten Frauen „gratis“, da sie weniger Einkommen beziehen: Doch Geld für Lebensmittel, Miete, Kleidung und Kinder müssen auch den Rest des Jahres ausgegeben werden.

Fotoaktion mit Moni Vana und den Grünen Frauen Wienequal pay day 1
Anlässlich dieses Tages organisierten die Grünen Frauen Wien gemeinsam mit Moni Vana eine Aktion unter dem Motto „5 vor 12“ und wiesen damit auf die Einkommensdiskriminierung von Frauen hin. Viele Frauen leiden unter der Doppelbelastung von Kinderbetreuung, Pflege und Haushalt – die überwiegend noch Frauenarbeit sind. Das schmälert die Job- und Karrierechancen von Frauen.

Europaweite Bedeutung des Equal Pay Days
In Österreich ist die Einkommens-Lage der Frauen besonders schlecht. Mit 23 % ist der Gender Pay Gap über dem EU-Schnitt von 16 %. Auch die Teilzeitrate von Frauen ist weit überdurchschnittlich: 46% im Vergleich zu EU-weiten 30 %. Geschlechtergerechte Einkommensverteilung, Maßnahmen zugunsten existenzsichernder Arbeitsplätze und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie müssen Vorrang in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik in der EU haben. Die nachhaltige Einkommensdiskriminierung von Frauen ist eine Schande für das 21. Jahrhundert.

Wir Grüne fordern Investitionen zur Schaffung existenzsichernder Arbeitsplätze in Zukunftsbereichen wie Klimaschutz, Pflege und Gesundheit, einen europaweiten Mindestlohn und den zügigen Ausbau öffentlicher Dienstleistungen. Frauen müssen ins Zentrum der Politik vorrücken, nicht weiter an den Rand gedrängt werden. Moni Vana

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Die Einkommensdiskriminierung von Frauen ist eine der größten Herausforderungen für die neu gewählte EU-Kommission.  Die für Gleichstellung zuständige EU-Kommissarin Věra Jourová muss erst beweisen, dass sie es ernst meint mit verpflichtenden Quoten in Unternehmen und dem Schließen der Einkommensschere, die EU-weit 16 % beträgt. Dazu braucht es in erster Linie einmal einen Bruch mit der einseitigen Sparpolitik der EU, der zusätzlich zur Wirtschaftskrise die Lage der Frauen europaweit verschlechtert hat und zu Rekordarbeitslosigkeit und Armut geführt hat.

 

Fotos: © Büro Monika Vana