Jugendliche am Arbeitsmarkt – Zwischen Hoffen und Bangen

23,6% – so hoch ist die Arbeitslosenquote aller Jugendlicher in der EU, das ist beinahe ein Viertel. Von sicheren Ausbildungs- und Arbeitsplätzen keine Spur. Die EU reagierte spät, aber doch und rief 2013 die Jugendbeschäftigungs-
initiative ins Leben.

Trotz EU-Gelder zu wenig umgesetzte Projekte
Bisher wurden die Gelder jedoch nur schleppend in Anspruch genommen – oftmals fehlte die notwendige Ko-Finanzierung der Länder. Nun erhöhte die Kommission den Vor-Finanzierungsrahmen um das 30-fache und erleichterte damit den Mitgliedstaaten die Finanzierung von Projekten im Rahmen der Jugendbeschäftigungsinitiative – damit erfüllte die Kommission eine langjährige Forderung der Grünen.

Geld allein ist nicht genug
Doch Geld allein wird die angespannte Situation am Arbeitsmarkt für Jugendliche nicht verbessern. Wir brauchen strukturelle Reformen der EU-Wirtschaftspolitik: ein Ende der Sparpolitik, Schaffung existenzsichernder und nachhaltiger Arbeitsplätze, europaweite soziale Mindeststandards für ArbeitnehmerInnen und einen entschlossenen Kampf gegen Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern – denn schon bei jungen ArbeitnehmerInnen zeigt sich ein deutlicher Gender Pay Gap.

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23,6% der Jugendlichen in der EU sind arbeitslos.

Schluss mit Generation Praktikum
Doch das Problem am Jugendarbeitsmarkt reicht weiter: Immer mehr junge Menschen werden von einem Praktikum zum anderen gejagt. Wir Grüne wollen ein Ende der Ausbeutung junger ArbeitnehmerInnen und dieser Form der Flucht aus dem Arbeitsrecht den Kampf ansagen. Ich fordere die rasche und verbindliche Umsetzung des 2014 von der Kommission vorgeschlagenen Qualitätsrahmens für Praktika sowie eine europaweite Entgeltpflicht.

 

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