Ernst-Dziedzic/Vana: Alarmierende Entwicklungen für die LGBTIQ-Rechte in der Slowakei

Grüne: Absage der queeren Fotoausstellung „Unhidden Love“ widerspricht dem Grundsatz des Freiheitsraums für die LGBTIQ-Community

Wien (OTS) – „Die jüngsten Ereignisse werfen ein beunruhigendes Licht auf die Haltung der neuen slowakischen Regierung für die LGBTIQ-Community. Laut der Fotografin Dorota Holubová hat das Kulturministerium unter der neuen rechtspopulistischen Ministerin Martina Šimkovičová die queere Fotoausstellung ,Unhidden Love‘ untersagen lassen. Darüber hinaus ist es unerträglich, dass das Kulturministerium auf ihren offiziellen Kanälen diese so wichtige queere Fotoausstellung auch noch diffamiert“, zeigt sich Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin der Grünen für LGBTIQ und Menschenrechte, besorgt und betont: „Die EU-Kommission ist gefordert, die Entwicklungen in der Slowakei genau zu beobachten und sich für die Achtung der Menschenrechte der LGBTIQ-Community einzusetzen, falls sich die Lage in der Slowakei verschlechtern sollte.“

Die Fotoausstellung „Unhidden Love“ wurde geschaffen, um auf Menschenrechtsverletzungen der LGBTIQ-Community aufmerksam zu machen und die Toleranz gegenüber Vielfalt in der Slowakei zu fördern. „Es ist besorgniserregend, dass die Regierung solche kulturellen Beiträge, die darauf abzielen das Bewusstsein für die Menschenrechte der LGBTIQ-Community zu schärfen, untergräbt“, unterstreicht Ernst-Dziedzic.

„Die Absage dieser Ausstellung widerspricht dem Grundsatz des Freiheitsraums für die LGBTIQ-Community, den das Europaparlament 2021 ausgerufen hat. Diesen gilt es gegen alle Widerstände rechter und homophober Kräfte zu verteidigen. Angriffe auf LGBTIQ-Personen nehmen europaweit erschreckend zu, umso mehr müssen wir dafür einstehen. Die Kommission und die Mitgliedstaaten müssen mit Entschiedenheit vorgehen: Verstöße gegen die Grundrechte sind mit allen rechtlichen und finanziellen Instrumenten zu sanktionieren. Wo immer ein Mitgliedsstaat die Gleichstellung von LGBTIQ-Personen gefährdet, muss der Rechtsstaatsmechanismus ausgelöst werden, um sicherzustellen, dass LGBTIQ-Personen in ihrer ganzen Vielfalt sicher sind und gleiche Chancen auf Wohlstand, Entfaltung und volle Teilhabe an der Gesellschaft haben“, unterstreicht Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament.

Die neue Kulturministerin Martina Šimkovičová fiel bereits in der Vergangenheit negativ wegen homo-, bi- und transphoben Äußerungen auf. Deswegen wurde sie schon öfters von einer nationalen Organisation für Menschenrechte (Institute for Human Rights) als „Homophobin des Jahres“ nominiert.