Vana zum Equal Pay Day der EU: „Einkommensunterschiede alarmierend hoch. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit – jetzt!“

Grüne fordern rasche Umsetzung von Lohntransparenz, EU-Mindestlohn und Care-Deal

Brüssel (OTS) – Der Equal Pay Day vergleicht die Einkommen von ganzjährig beschäftigten Frauen und Männern. Am 15.11. haben Männer bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen bis Jahresende noch arbeiten müssen. Gemäß den Berechnungen der Europäischen Kommission, verdienen Frauen in der EU durchschnittlich 13% weniger als Männer – das bedeutet, dass einer Frau für jeden Euro, den ein Mann verdient, nur 87 Cent bezahlt werden.

Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament, ist verärgert: „Seit Jahrzehnten wird über das geschlechtsspezifische Lohngefälle, den sogenannten „Gender Pay Gap“ geredet, und in allen Mitgliedstaaten ein Equal Pay Day bestimmt, der darauf aufmerksam machen soll, ab wann Frauen gratis arbeiten. Trotzdem zeigen sich an den beschämenden Einkommensunterschieden zwischen Männern und Frauen seit Jahren nur wenige schleppende Fortschritte. Besonders alarmierend ist der Gender Pension Gap, eine direkte Folge des geschlechtsspezifischen Lohngefälles: Altersarmut ist europaweit weiblich. Es braucht einen wesentlich stärkeren Einsatz für Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt und konkrete Maßnahmen zum Schließen der Einkommenslücke.“

„Die Zeit drängt. Die beschlossenen EU-Richtlinien zu Lohntransparenz und Mindestlohn sollten in den Mitgliedstaaten so schnell als möglich umgesetzt werden, noch vor Ablauf der jeweiligen Übergangsfristen. Darüber hinaus braucht es eine echte Sozialunion mit europaweiten Mindesteinkommen und einem Care-Deal: Investitionen in die Bereiche Pflege, Gesundheit, Kinderbetreuung und öffentliche Dienstleistungen, Arbeitsfelder, wo Frauen besonders stark vertreten sind. Arbeit, Zeit und Geld sind immer noch ungleich verteilt. Nur eine Union der Gleichstellung und verbindliche Maßnahmen werden dazu beizutragen, die Einkommensschere langfristig zu schließen“ unterstreicht Vana nachdrücklich.